Montag, 31. Dezember 2012

Den Monat Dezember kann ich eigentlich gar nicht so richtig in einem Blog zusammenfassen, da einiges passiert ist. Ich weiss nur eins: So wie dieser Monat verlaufen ist, will ich ihn nie mehr haben. Ich Pechvogel mit Krankheiten habe mich natuerlich Anfang Dezember durch die Klimaanlage in dem Buero meines Chef’s erkaelten muessen und war dann 3 oder 4 Tage krank. Was daran das besonders nervige ist, ist das man durch die Hitze mega doll schwitz und man noch mehr Fluessigkeiten aufnehmen muss, damit die Erkaeltung weg geht. Am 10. Dezemeber war ich dann endlich das erste Mal zum Gipswechsel bei meinem Arzt. Mein vorheriger Gips ging mir fast bist zur Achselhoehle. Schon beim Aufsaegen des Gipes hatte ich einen hoehlischen Schmerz, der noch schlimmer wurde als ich meine Hand, die komplett angeschwollen und mit sehr dunklen Bluterguessen uebersaeht war, aus dem Gips ziehen musste. Meine Hand hing einfach leblos runter und tat ziemlich stark weh. Auf dem Weg zum Roentgenraum war mir schon etwas schwummerig, wes wegen ich aufgestanden bin um mir etwas Wasser zu hohlen. War nicht umbedingt die beste Idee, den auf dem Weg zurueck wurde mir schwarz vor Augen und ich habe erst ein kleines Kind, was im Wartezimmer gespielt hat umgetrampelt und danach ist mir ganz schwarz geworden und ich bin im Roentgenraum kurz ohnmaechtig geworden. Damit hatte mein Arzt auch nicht gerechenet, dass ich mit meiner Masse wegen Schmerzen ohnmaechtig werden kann. Nach 20 minuten Sauerstoffzufuhr und Fruchtsaeften war ich dann bereit einen neuen Gips zu bekommen, der nur noch bis knapp unter den Ellenbogen ging. Eine Woche spaeter habe ich den Gips, ohne Zwischenfaelle, abbekommen und jetzt habe ich mit Physiotherapie angefangen, damit meine Hand schneller heilen kann. Kommen wir jetzt zu meiner Arbeit, wo sich ein wenig getan hatte im Dezember. Da ich mit einer Hand eher nur sehr langsam am PC tippen konnte und die meisten Reisen die Mitarbeiter gemacht haben, nicht mitmachen konnte hatte ich bei meinen Chef’s gefragt, ob ich vielleicht fuer 3 Wochen in einem Ferienkurs, den 2 andere Freiwillige meiner Organisation veranstalten helfen koennte. In diesem Ferienkurs konnten Kinder lernen, wie man malt und wie man mit Gips oder Keramik arbeitet. Nach langen hin un her habe ich schliesslich erst die Erlaubnis fuer eine Woche bekommen, aber am Ende durfte ich 3 Wochen mitmachen. In der ersten Woche waren 5 Kinder da die Teilgenommen haben. 4 Kinder waren 5 oder 6 Jahre alt und ein Junge war 9 Jahre alt. Der 9 jaehrige, konnte echt gut zeichenen und dem konnte man auch eine Aufgabe geben die er alleine bewaeltigen konnte. Bei den anderen Kinder, nach der ersten Woche nur noch 3 da der eine Junge eh nie wollte, war es so das die beiden anderen Freiwilligen alles ausbessern mussten, damit es nicht vollkommen kacke aussieht. Ob das jetzt der Sinn an einem Malkurs fuer Kinder ist sei mal dahin gestellt. Jedoch war es mal schoen was anderes, als nur Buecher oder den PC zu sehen. In der dritten Woche in Dezember hatte ich die Moeglichkeit, mit einer Mitarbeiterin wieder aufs Land zu reisen, wo wir Mandarinbaeume verpflanzt haben und mit neuen Trieben bestueckt haben, damit dort die neue Mandarinen wachsen. Wie schon auf der Reise davor, konnten wir leider unser Projekt nicht beenden, da wir auf einem von Bienenartigen Insekten zerstochen wurden. Das groesste Problem war, diese Insekten mehrfach stechen koennen ohne zu sterben. Ein weiteres Problem war, dass ich meine Flip Flops verloren hatte und als ich gerade das ausrufen wollte kam mir ein Schwarm entgegen und hat mich einmal in die Lippe im Mund gestochen, einmal in den Ruecken und einmal in den Oberschenkel. Nach 4 Tagen war meine Lippe nicht mehr Golfball gross angeschwollen und ich konnte wieder normal sprechen. Aber ich schwoere euch, ich habe als ich verfolgt wurde einen neuen Weltrekord in 100 und 200 Meter aufgestellt. ;) Kommen wir nun zu Weihnachten. In meiner Arbeit wurde am 2. Dezember der falsche Plastikbaum aufgebaut und nach und nach hat jeder in meiner Strasse angefangen einen Weihnachtsbaum aufzustellen, ausser natuerlich meine Familie. Die meinten, dass wuerde schon die Angestellte, die gar nichts an Weihnachten macht, machen. Da dies nicht der Fall war, hatte ich dieses Jahr mein erstes Weihnachten ohne Weihnachtsbaum. Das waere jetzt nicht so schlimm, jedoch hatte ich von kurz vor Weihnachten bis gestern eine sehr schwere Grippe, bei der sich niemand sicher war, ob das nicht Dengue Fieber sein kann, das von Mosquitos uebertragen wird. Da ich mich bei meinem Gastbruder angesteckt habe, und meine restliche Familie auch gehe ich aber davon aus, dass das einfach nur ein starker Virus war. Jetzt geht es mir aber schon besser, nach dem ich Heilig Abend eine Infusion bekommen habe und in den letzten Tagen Eukalypthuswasser inhaliert habe. Dem entsprechend hatte ich dieses Jahr gar keine Weihnachten, sondern war krank. Mal sehen, wie ich heute rein rutsche, denn das ist noch nicht geklaert. Ich wuensche euch schoene Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Liebe Gruesse aus einem kaelteren ( 25 Grad) Santa Cruz de la Sierra

Montag, 3. Dezember 2012

Wenn ich schon nicht selbst Fussball spielen kann wollte ich wenigens mir das Stadtderby von Santa Cruz de la Sierra angucken. Die Begegnung hiess Orient Petrolero vs. Blooming. Man kann die Mannschaften ein bisschen mit Deutschen Teams vergleichen. Oriente ist so wie der HSV. Zweiter in der ewigen Tabelle, aber seit Jahren spielen sie nur um die goldene Ananas. Der groesste Unterschied ist, dass die Vereinsfarben Gruen-Weiss sind. Blooming wuerde ich mit Schalke vergleichen. Hoch verschuldet, aber oben dabei. Die Vereinsfarbe ist ein dunkles Tuerkisblau. Jedenfalls war ich hochmotiviert und hatte Sorge, dass wir keine Tickets mehr kriegen, da wir die erst 4 Stunden vorm Anpiff kaufen wollten. Tatsaechlich haben wir noch 6 (!) Karten bekommen, was in Deutschland unmoeglich ist. Mit einem Wert von 60 Busfahrten, 20 Liter Coca-Cola, 6 mal schlecht Mittagessen oder 6 Zooeintritte war das auch fuer mich schon ziemlich happig, da ich wusste dass das Niveau sehr hoch sein wird und ich mit dem Geld die naechsten 3 Monate zur Arbeit haette fahren koennen. Da wir nur Tickets um auf Betontreppen zu sitzen hatten, wollten wir mindestens 90 Minuten frueher da sein um noch gute Plaetze zu kriegen, da die Betontreppen natuerlich nicht nummeriert waren. Mit mir meine ich meine Gastgeschwister und einen anderen Freiwillger Kilian. Natuerlich war Kilian am Treffpunkt puenktlich, waehrend wir geschlagene 35 Minuten zu spaet waren. Das hatte zur Folge, dass das Stadion schon mega voll war und es eigentlich keine Sitzmoeglichkeit gab. Meine Gastschwester hat sich schnell zu ihrem Freund verabschiedet. Da sich bei der Ëinlasskontrolle, die ein Witz war dazu aber gleich mehr, sich noch ein Cousin mit 2 Freundinnen dazugesellt hatte, mussten fuer 6 Leute Sitzplaetze finden. 10 Minuten vorm Anpiff hatten wir dann das Glueck und haben noch welche gefunden, die nichts so schlecht waren. Nun aber zu Kontrolle. In Deutschland sind die Kontrollen ca.345677654456 mal schaerfer. Bei einem Auswaertsspiel letzte Saison mit dem HSV in Augsburg ging es soweit, das die Ordner auch in der Leistengegend angefasst haben, was schon zu viel des guten ist. In Bolivien bei dem Derby der Stadt, das hauefig in Strassenschlaegereien endet, gab es nur eine Kontrolle des Tickets mehr nicht. Ich musste dann schmunzeln, als ich ins Stadion kam und die Oriente Fans gruen weisse Regenschirme aufgespannt und gedreht haben. Meine Wasserflasche musste ich abgeben, aber Regenschirme mit Eisenspitzen sind kein Problem. Der Hauptgrund, warum ich zum Spiel wollte war, dass ich mal wissen wollte wie die Stimmung ist, als ich noch draussen stand und die Blooming Fans angefangen haben zu singen, habe ich mega die Gaensehaut bekommen. Aber kommen wir jetzt zu einem heiklen Thema in der Bundesliga, die Pyrotechnik. Nach dem Spiel in Duesseldorf wollen die HSV Fans keine Pyrotechnik mehr benutzen. In Deutschland werden hauptsaechlich Bengalos benutzt bzw. genutzt. Hier in Bolivien wurden vor dem Spiel mitten in der Kurve der Ultras eine Silvesterbaterie gezuendet.Es gab erst Pfiffe, als die Blooming Fans aus Frust waehrend des Spiels ein Feuerwerk gezuendet haben. Das Niveau des Fussballs wuerde ich mit der 5. Oder 6. Liga Deutschlands vergleichen. Was stark aufgefallen ist, dass alle David Jarolim als Idol haben, denn hier gab es eine Schwalbe nach der anderen. Die schoenste war aber, als der Schiri Elfmeter pfiff. Eine ganz normale Graetsche von der Seite und der „“gefoulte““ flog gefuehlt 2 Meter hoch und 4 Meter weit. Blooming hat den Elfer uebrigens an den Pfosten gesetzt. Der Endstand des Spiels war ein 3 zu 0 fuer Oriente, mit 2 Eigentoren. Als Nachtrag noch zu den Fans. Orientes ultras haben sich in der Halbzeit untereinander gepruegelt, weswegen Reizgas, welches auch nach dem Spiel eingesetz wurde, auf die Seite kam wo wir sassen. Ziemlich unangenehmes Gefuehl. Auch wenn ich Oriente durch die Fans interessanter alsBlooming finde bleibt mein Herz Schwarz-Weiss-Blau, wo dann mein Gastbruder meinte ich sei fanatisch. Ich haette mich eher als leidenschaftlich bezeichnet, jedoch glaub ich das ich auf alle Faelle in Santa Cruz der Freiwillige bin, der am meisten auf Fussball fixiert ist, was bei 8 Maedels auch nicht schwierig ist. Mauricio

Dienstag, 27. November 2012

Maerchen enden immer mit einem Happy End. Mein Bericht von einem Ereignis von vor 2 Wochen leider nicht. Aber nun erstmal von Anfang. Wie ich vorher berichtet hatte, ist es fuer mich sehr schwierig Freunde zu finden, aufgrund der Tatsache das die Arbeitskollegen 28 Jahre oder aelter sind. Deswegen hatte ich mir ueberlegt einfach mal bei couchsurfing, ein paar Bolivianer anzuschreiben, da die ja offen sind Leute kennen zulernen. Hinweis: couchsurfing ist ein Internetportal, wo Menschen ein Sofa oder Bett fuer Reisende, die kein Geld fuer Unterkuenfte ausgeben wollen, anbieten ( so in etwa) Ich hab sogar ein paar antworten bekommen und hatte ich mich mit einer Bolivianerin auch zum Eis essen getroffen, die mich darauf hin zu einer Couchsurfing Veranstaltung im Zoo mit privat Guide eingeladen hat. Es sollte um 10 los gehen und ich war schon um 9:45 da, da ich keinen schlechten ersten Eindruck machen wollte. Um 10:45 kam dann die erste Person und im Zoo waren wir dann um 11:30, aber immer noch nicht vollstaendig, hier gilt tiempo boliviano. Der Eintritt waren umgerechnet 1 Euro und 11 cent und so sah der ZOO auch aus. Ohne den Guide waere das echt ein scheiss Ausflug gewesen, da er aber der einzige Schlangenexperte Boliviens ist, hat er fuer uns eine Boa Constrictor aus dem Terrarium rausgeholt, die wir um den Hals gelegt bekommen haben und danach hat er noch eine Klapperschlange rausgeholt, die sich sehr interessant angefuehlt hat. Das absolute Highlight war aber, dass ich in den Pumkaefig durfte und den Puma auch streicheln durfte. ( in Deutschland wird das Tier glaub ich Bergloewe genannt) Die Versicherung das wir nicht angegriffen wurden war, das der Puma vorher etwas zu fressen bekommen hatte. Bei dem Zoobesuch war auch ein Englaender dabei, der seit 20 Monaten in Bolivien lebt und kein einziges Wort Spanisch spricht. Seine Verstaendigungsmittel sind Bier, Billard und Poker. Sowas finde ich dann doch schon ziemlich mutig. Nach dem Zoo ging es direkt rueber in die gegenueberliegende Bar, wo um 13 Uhr bei 36 Grad das erste Bier getrunken wurde. Nicht zu empfehlen!!! Abends wurde ich dann zu einem Geburtstag eingeladen, der damit anfing, dass vom Geburtstagskind die „engsten“ Freunde mit essen waren. Im Endeffekt waren wir 5 Leute. Der eine wusste nicht das er Geburtstag hat und ich kannte ihn nicht mal, aber trotzdem war es ganz nett. Danach sind wir zu ihm nach Hause, wo ich noch ganz viele andere Bolivianer kennen gelernt habe, die gleich sehen wollten wie trinkfest ich bin. Seit dem ich in Bolivien bin, hat meine Trinkfestigkeit stark gelitten und ich glaube mich wuerde jeder, der das gerade liest, unter den Tisch trinken. Jedoch wollte ich mich nicht lumpen lassen und habe weiter mit getrunken, bis wir dann alle betrunken in eine Disko gegangen sind. In der Disko hat eine Rockband live gespielt, was ich auch noch nie zuvor in einer Disko erlebt habe, und alle Leute haben angefangen Pogo zu tanzen ( huepfen und andere schubsen). Durch den Alkohol war mir etwas schlecht, weswegen ich mich einfach nach hinten gestellt habe um Pause zu machen. Leider fand das jemand nicht so toll und hat mich unerwartet von hinten geschubst, wes wegen ich hingefallen bin. Da kaum jemand das mitbekommen hat, sind alle weiter gesprungen. Dadurch hatte ich Angst, das mir jemand auf den Kopf springt und aus Reflex habe ich mein rechten Arm vor meinen Kopf und meine linke Hand vor meinem Koerper geschoben. In dem Moment ist jemand auf mich drauf gefallen und meine linke Hand ist nach hinten weggeknickt, so dass ich mir mein linkes Handgelenk gebrochen habe. Mein Arm wurde komplett eingegipst und der Spass hat mich 240 Euro gekostet. Den Gips muss ich noch 4 weitere Wochen bis zum 24.12.2012 tragen, was bei dieser Hitze eher schlecht ist. Deswegen entschuldigt, dass dieser Blog in naechster Zeit eher verkuemmert, aber allkeine fuer diesen Eintrag habe ich 75 Minuten gebraucht. Saludos Mauricio

Montag, 5. November 2012

Nach dem ich letztens sehr viel zu meinem Projekt geschrieben habe, gab es als Feedback den Wunsch, dass ich auch mal mehr ueber mein Privatleben berichten soll. Ich wuerde gerne ueber meine Freizeit etwas tolles berichten, nur leider ist das echt schwierig. Da ich jeden Tag unter der Woche von 8 bis 12 und von 15 bis 19 Uhr arbeite, bin ich haeufig ziemlich erledigt und habe kaum noch Motivation etwas zu machen. Die Motivation wurde mir auch etwas genommen, weil ich extremes Pech mit Verabredungen habe. Ich war in 9 Wochen genau 9 !!! mal zum Fussball spielen verabredet. Wie haeufig habe ich wirklich gespielt? Genau einmal und eigentlich kann man das nicht als Fussball spielen beschreiben. Wir haben auf einem, gelinde ausgedrueckt, Acker von ca. 80 Metern 3 gegen3 gespielt, da die anderen 12 Leute die zugesagt hatten nicht aufgetaucht sind. Das fand ich ganz ok hat auch Spass gemacht, waeren nicht Mitten auf dem Feld drei riesige Sandhuegel mit einer Hoehe von 5 Metern und einem Radius von 10 Metern gewesen. Ist schon echt laesstig gewesen. Ich habe ehrlich gesagt hier erst einen Freund gewonnen und das ist jetzt mein Gastbruder, mit dem ich mich zwar gut verstehe, aber normalerweise in Deutschland eher weniger machen wuerde. Der Grund dafuer ist einfach, dass er tendenziell eher wenig redet und ich ab und zu mit seinen Ansichten zur Tierhaltung und zu vor allem zu Gott nicht einverstanden bin. In meiner Arbeit ist es schwierig Freunde zu finden, da die juengste Mitarbeiterin 28 Jahre alt ist und die Differenz da doch schon ganz schoen gross ist. Ich wurde jetzt vor 3 Wochen gefragt, ob ich nicht mit ihm in einer Fussballmannschaft spielen moechte und mal gucken, ob das wirklich hin haut. Wenn dann wuerde es mich echt freuen, da ich dann automatisch was mit ihm machen wuerde. Meine Wochenenden sehen normalerweise momentan so aus, dass ich Freitags nach der Arbeit nach Hause fahre, etwas esse und dann in die Wg der Deutschen Maedels fahre und mit denen chille. Dann kommt es immer darauf an, ob wir in Feierlaune sind oder nicht, wenn nicht fahre ich bis 1 Uhr nach Hause, da ich leider als Ausgehzeit fuers Wochenende 1 Uhr morgens habe. Unter der Woche muss ich schon immer um 23 Uhr zu Hause sein, was ich nicht ganz so problematisch finde. Als Loesung fuer die Wochenend Zeit habe ich es einfach so abgemacht, dass ich dann bei den Maedels uebernachte. Denn Samstags mache ich mit meiner Familie eher weniger, da meine Gastmutter auch Samstags arbeitet und das gleiche fuer mein Gastbruder gilt. Meistens schlafe ich dann einfach aus, was auch ab und zu gut tut. Nachmittags bin ich meistens zum Fussball spielen verabredet, was dann eh nicht klappt. Richtung Abend fahre ich dann zum Haus der Freiwilligen und dann gehen wir feiern. Sonntags mache ich mich dann auf den Weg nach Hause und meine Familie geht in die Kirche, ohne mich. Mittags gehen wir eigentlich essen und nachmittags in Schwimmbad. Wenn ich mir das gerade so durchlese mache ich schon recht viel, jedoch ist es nicht so mega abwechslungsreich. Zum Essen gehen kann ich aber nur sagen, dass ich bezueglich des Essens hier mega verwoehnt wird. Meine Gastmutter hasst es zu kochen und generell den Haushalt zu machen, wes wegen wir eine Haushaelterin haben die jeden Tag erst Suppe kocht und dann einen Hauptgang. Sollten wir Abends Hunger kauft meine Gastmutter nochmal Essen, was mich jeden Tag verwundert. Wie gesagt gehen wir dann auch noch Sonntags essen und bisher war das essen immer mega gut. Trotz alle dem guten Essen verfolge ich weiter fleissig mein Ziel hier in Bolivien abzunehmen und ich wuerde schon sagen, dass ich auf einem guten Weg bin. Da geht aber definitiv mehr. Also wenn ich wieder komme werdet ihr mich nicht mehr wieder erkennen ;) Und zu gutem Schluss noch etwas, was auf jeder Sprache eigentlich immer nicht so laeuft wie man es will. Der Friseurbesuch. Ich war heute nach 10 Wochen beim Friseur und der Rasierer, der in Deutschland zur Grundausstattung gehoert ist hier heute nicht vorhanden geworden. Aber zum Glueck wachsen Haare ja nach. Liebe Gruesse Mauricio

Dienstag, 30. Oktober 2012

Wie geht es dir? Gut. Das ist in meinen Augen die haeufigste Luege die auf der Welt erzaehlt wird. Haette mich jemand am Montag oder Dienstag vor 2 Wochen diese Frage gefragt haette ich wahrscheinlich auch gelogen, denn zum ersten Mal in den 8 Wochen die ich jetzt hier in Bolivien bin kam in mir Zweifel auf ob es die richtige Entscheidung war fuer ein Jahr nach Bolivien zu gehen bzw. sich fuer PROBIOMA zu entscheiden. Diese Zweifel sind in mir aufgekommen, da meine Erwartungen an den Projekt doch schon andere waren, als sie jetzt wirklich waren. Mein Vorgaenger ist in seiner Zeit bei PROBIOMA sehr viel nach Chochis, ein Dorf 360 Kilometer oestlich von Santa Cruz gereist wo PROBIOMA mit der Gemeinde zusammen Oekotourisumus betreibt, gereist. In seiner ersten Email hat er hauptsaechlich ueber Chochis berichten, bzw. ich habe mich hauptsaechlich auf die Reisen nach Chochis gefreut und eher nicht so sehr auf die Bueroaufgaben, die er beschrieben hat geachtet. Jedoch ist es bisher so, dass ich sehr viel Bueroarbeit habe und ich aufgrund der anstehenden Regenzeit im November und Dezember eher bezweifel, dass ich es schaffe nach Chochis zu kommen. Bedeutet ich werde die ersten 3 Monate nicht nach Chochis reisen und hauprsaechlich hier in Santa Cruz de la Sierra Bueroarbeit machen. Dabei sieht meine Bueroarbeit wie folgt aus. Ich hatte ja schon in vorherigen Blogeintraegen darueber berichtet das ich Zeitungen sortieren musste. Bei diesen Zeitungsartikeln musste ich relevante Artikel ausschneiden, aufkleben und in Ordner einsortieren. Die ersten Tage hat mir das auch Spass gemacht, jedoch ist es wenn man 2 Jahre Tageszeitungen aufholen muss schon ziemlich langweilig, da das einfach viel Zeitung ist und bisher haben die Tageszeitungen mir nicht den Gefallen getan ihre Publikationonen einzustellen was fuer mich bedeutet, dass ich einmal im Monat 4 Stunden lang Zeitungen lesen darf. Meine zweite Aufgabe bei Probioma ist das Uebersetzen von Texten, entweder aus dem Spanischen ins Englische/ Deutsche oder in die andere Richtung. Ich find es immer ganz interessant wenn ich emails ausm Englischen uebersetzen soll, die zum Beispiel am 3.3.2012(!) geschickt wurden und in denen dann steht, dass sie bis zum 1.4.2012 eine Antwort brauchen. Bisher kann ich aber sagen, dass mir das Uebersetzen am meisten Spass macht, da ich einfach dabei die Moeglichkeit habe mein Spanisch zu verbessern. Ich hatte 8 Jahre Spanisch in der Schule und hab es nicht geschafft in dieser Zeit die Akzentregeln zu lernen, warum weiss ich auch nicht, aber jetzt nach dem Uebersetzen von 14000 Woertern habe ich es endlich raus.  Mein dritter Aufgabenbereich ist die Aufrechthaltung der Bibliothek. Ich dachte, dass ich damit noch lange zu tun haben werde, da ich vor 2 Woche die ganzen Buecher sortiert habe, damit ich dann den Montag darauf feststellen durfte,dass das Computerprogramm alle Buecher komplett anders sortiert hat. Somit waren 16 Stunden Arbeit umsonst und unnoetig und das war auch ein Grund, der mich frustriert hat. Was mich aber fast am meisten gestoert hat ist das es hier echt schwierig ist Freunde zu finden. In Costa Rica und in den USA war das ziemlich einfach, jedoch hatte ich vergessen, dass ich ja in einer Organisation arbeite und nicht zur Schule gehe. Die juengste Person die hier arbeitet, abgesehen von mir, ist 28 Jahre alt. Des Wegen ist es etwas schwieriger was nach der Arbeit mit ihnen zu machen. Ich wurde jetzt gefragt ob ich Lust haette in einer Fussballmannschaft mitzuspielen, kann aber leider erst in 2 Wochen wieder Sport machen, da ich am Montag zu ueber den Buergersteig gestolpert bin, dass ich jetzt eine grosse Schnittwunde am grossen Zeh habe. Ziemlich unnoetig, aber was solls. Ich habe den ersten Teil dieses Blogeintrages vor 2 Wochen geschrieben, hatte danach aber keine Zeit den zu posten und dann als ich Zeit hatte war der Laptop verschwunden auf dem das Dokument drauf war. Jedenfalls hatte ich ein Tag nachdem ich den ersten Teil geschrieben habe die Moeglichkeit gehabt mit zwei Mitarbeiterinnen in ein kleines Dorf zu reisen und dort einen Vortrag ueber die Gefahren von Kenetisch Modifizierten Samen bzw. Organismen zu berichten. Genau so einen Vortrag durfte ich in meinem letzten Jahr als Schueler schon mal mit zwei Klassenkameradinnen halten und ich habe dafuer ne relativ schlechte Note bekommen, wes wegen ich gespannt war wie anders denn die Praesentation von meinen Arbeitskollegin sein wird. Im Endeffekt kann ich sagen, dass die Praesentation vor den Schulkindern (10.-12. Klasse) definitiv anspruchsloser war als, dass was ich in Deutschland vorgetragen habe. Dafuer gibt es aber auch einen ganz einfachen Grund. Auf dem verarmten Land, sind die jungen Menschen leider nicht so gebildet, da sie nicht die Moeglichkeit haben einen so guten qualifizierten Unterricht zu haben. Als Beispiel nenn ich gerne, als nach einer Definition von Genen gefragt wurde und der Direktor, es seinen Schuelern erlaeutern musste wofuer er selbst mehrere Minuten brauchte, da er selbst nicht ganz so sicher war, was ich jetzt nicht so schlimm fand. Ich konnte mir nach dem Tag schon mal genauer vorstellen, was PROBIOMA zum Teil macht. Was aber von dem Tag in meinem Gehirn haengen geblieben ist sind zwei Ereignisse die in Litoral, dem kleinen Dorf geschehen sind. Zum einen wurde ich wieder daran erinnernt, dass die Kleinkriminaliaet doch recht hoch ist und man aufpassen muss das man nicht beklaut wird, denn es wurde ein Taschenrechner der Schule entwendet und alle Schueler der Schule, ca. 50 Schueler, mussten sich in Reih und Glied aufstellen und alle Taschen wurden kontrolliert. Als der Taschenrechner immer noch nicht aufgetaucht war, drohte der Direktor mit einer genaueren Koerperkontrolle, die ohne Klamotten statt finden wuerde, aber zum Glueck haben wir uns in dem Moment auf dem Weg gemacht. Der andere Aspekt ist, dass Santa Cruz de la Sierra, die reichste Stadt Boliviens, nicht die sozialen Probleme und Umstaende Boliviens wiederspiegelt. Natuerlich treffe ich haeufiger auf Armut, die sich mir dadurch wieder spiegelt, dass einen Bettler ansprechen. Jedoch war es in Litoral so, dass ich mir morgens von zu Hause ein Broetchen mit genommen hatte und als ich dann das Essen wollte, haben mich 2 kleine Maedchen gefragt, ob sie was ab haben koennten. Es ist jetzt meine eigenen persoenliche Interpretation, dass die beiden Kinder nicht genuegend zu Essen bekommen, da sie auch ziemlich duenn sind aber es kann auch eine Fehlinterpetation sein. Um ehrlich zu sein, war dieser Moment das erste Mal, dass ich jemanden der mich um (Finanzielle-) Hilfe gebeten hat, etwas gegeben hat da mich erstaunlicher Weise die Armut die ich hier sehe, ziemlich kalt laesst. Die Woche darauf hatte ich die Moeglichkeit noch einemal mit den beiden Mitarbeiterinnen zu reisen. Dieses Mal ging es in ein anderes Dorf, wo wir auch eine Nacht uebernachtet haben. Ich hatte mich eigentlich gefreut, da mir die erste Reise wieder die Lust auf Arbeiten wieder gebracht hat. Als wir dann im Dorf ankamen stellte sich heraus, dass es eine Veranstaltung nur fuer Frauen war und ich deswegen nicht teilnehmen konnte -.- Bedeutet ich bin die 3 Stunden hin und dann 3 Stunden Fahrt zurueck gefahren, um in dem Taxi zu schlafen. Leider habe ich dadurch nichts neues ueber PROBIOMA gelernt. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass hier alles noch besser wird und das diese 8 Wochen immer noch die Eingewoehnungsphase ist . Wie sagt man so schoen: Muehsam naehrt sich das Eichhoernchen.Das wars jetzt erstmal ausm ziemlich warmen Santa Cruz de la Sierra. Que te vayas bien, Mauricio

Mittwoch, 3. Oktober 2012

5 Minuten vor der Zeit ist des Deutschen Puenktlichkeit, 35 Minuten nach der Zeit ist des Bolivaners Puenktlichkeit. Das ist noch nicht mal wirklich uebertrieben. Hier in Bolivien habe ich ein bisschen das Gefuehl, dass wir Deutschen Puenktlichkeitsfanatiker sind. Als Beispiel nenn ich mal mein Kinobesuch mit 3 anderen Deutschen Freiwilligen und 3 Bolivianern. Wir hatten uns verabredet uns um 16:15 im Kino zu treffen. Wir Deutschen waren schon um 16:00 Uhr da, damit wir ja sicher gehen noch Tickets zu ergattern, da der Film um 16:25 anfangen sollte. Die ersten Beiden Bolivianern kammen so gegen 16:25 nachdem ich schon 2 Mal angerufen hatte und der dritte Bolivianer kam so gegen 17 Uhr. Bei der Uhrzeit bin ich mir nicht ganz sicher, da ich mich auf den Film konzentriert habe der schon ca. 35 Minuten lief. Nach 4 Wochen kann ich aber sagen, dass ich kein Problem habe einfach mal zu warten. Ich hoer dann einfach Musik. Ein weiteres Beispiel ist, dass ich 45 Minuten vor der Haustuer gewartet habe, damit mir dann die Nachbarin aufmacht, da meine Gastfamilie ( zu der ich gleich was schreiben werde) mir vergessen hatte zu sagen, dass ich einfach beim Nachbar klingeln soll, da dort immer jemand ist. Jetzt komme ich zu meiner sehr netten Gastfamilie. Ich bin am letzten Sonntag in meine Gastfamilie gezogen. In der Familie leben die Mutter, eine Tochter und ein Sohn. Die Tochter ist 20 Jahre alt und war selbst ein Jahr als Austauschschuelerin in den USA und der Sohn, der sehr schuechtern ist, ist 23 Jahre alt. Ich bin ganz zufaellig auf die Familie gestossen. Es war hier in Santa Cruz sehr schwierig eine Gastfamilie zu finden, da die meisten Familien lieber eine weibliche Freiwillige aufnehmen wollten und dann auch noch sehr viel Geld gefordert haben. Vor gut 2 Wochen bin ich mit einer Freundin einer Arbeitskollegin in die Kirche gegangen, wo dann mein jetztiger Gastbruder auch war. Wir haben uns da ein bisschen unterhalten. 2 Tage spaeter war er dann mit im Kino, er war der Bolivianer der um 17 Uhr gekommen ist, auf dem nach Hause weg meinte ich das es sehr schwierig ist eine Familie zu finden, worauf hin er meinte ich koenne gerne bei ihm wohnen. Jetzt wohne ich seit fast 3 Tagen da und bis hier hin denke ich, dass ich gerne bis zum Ende meines Jahres hier in der Familie leben moechte. Ob dass dann wirklch passiert muss ich nochmal gucken, da 11 Monate eine lange Zeit sind. Bei meiner Arbeit bin ich jetzt nach 4 Wochen endlich fertig mit dem Zeitung lesen uns ausschneiden und darf jetzt die Bibliothek aufraeumen und neu sortieren, was ich jetzt nicht ganz so spannend finde. Ich habe die Hoffnung, dass ich bald mit meinem Projekt auf reisen gehen kann. Das ist erstmal so der neuste Stand meines Lebens hier im momentan lecht regnerischen Santa Cruz de la Sierra. Liebe liebe Gruesse Mauricio
Santa Cruz de la Sierra, das ist die Stadt in der ich jetzt seit fast einem Monat lebe. Ich wuerde gerne einige schoene Sachen ueber die Stadt berichten, aber von dem was ich bisher an den Wochenende gesehen habe, faellt es mir etwas schwer von schoene Orte zu berichten. Dabei ist es wichtig, dass das alles nur meine Meinung wieder spiegelt und nicht fuer alle Menschen gilt, da ich ja aus meiner Perspektive berichte. In Santa Cruz leben ca. 1,5 Millionen Menschen. Die Stadt ist so aufgebaut, dass es um dass Zentrum herum Ringe(anillos) gibt die alle durch die Stadt fuehren. Der Mittelpunkt der Stadt ist die wirklich schoene Plaza, mit Sitzgelgeneheiten und einer grossen Kathedrale. Die Ansiedlung der Haeuser ist wie folgt aufgebaut, dass sie in Quadraten angeordnet sind. Deswegen sagt man hier auch nicht beim Traxi fahren, die naechste Strasse links, sondern das naechste Quadrat links. Mir persoenlich gefaellt dieses System aus Ringen und Quadraten echt ganz gut. Was mich persoenlich stoert ist, dass es wie in London auf den Strassen kaum oeffentliche Muelleimer gibt. Waehrend in London die Terrorgefahr der Grund ist, ist es hier in meinen Augen, dass fehlende Verstaendnis fuer die Umwelt. Auch wenn es hier Menschen gibt, die fuer die "Muellabfuhr"(ich bin mir da nicht wirklich sicher) arbeiten rumlaufen und alles versuchen sauber zu fegen, ist es trotzdem schmutzig, da es schwierig ist denn Muell den gefuehlt jeder auf die Strasse wirft zu beseitigen. Ich habe darueber auch schon mit einigen Bolivianern gesprochen die der Meinung sind, dass es fuer Recycling etc. einfach keine Bewusstsein gibt, dass auch nicht in der Schule vermittelt. Eine andere Sache die mir echt gut gefaellt, ist das es haeufig hier schoen warm ist, obwohl es ueberraschender Weise haeufiger regnet und es dann gleich schon wieder kalt ist. Mit kalt meine ich so 19 Grad und ich haette nie gedacht, dass ich bei 19 Grad frieren werde. :)Auch wenn die Stadt Sucre, wo viele andere Freiwillige sind, kulturell anscheinend viel zu bieten hat ( ich selbst war noch nicht da, also nur Hoeren-sagen) bin ich ganz froh in Santa Cruz zu sein, da das Wetter hier mir sehr gut gefaellt und die Menschen hier sehr nett sind.

Freitag, 14. September 2012

Ich bin etwas uebrrascht, dass ich schon hier wieder etwas poste, da ich eigentlich gedacht haette das ich weniger Internetzugang habe. Die wichtigste Nachricht zu erst: Mir geht es hier echt super die Arbeit ist etwas monoton, aber dazu spaeter mehr, und das Wetter hier gefaellt mir auch sehr gut. Mein Alltag hat sich soweit eigentlich eingependelt, da ich bisher immer noch keine neue Gastfamilie habe, aber hoffe das ich bald in eine komme. Momentan ist es so, dass ich um 6:50 aufstehe um mich fertig zu machen und dann um 7:25 das Haus verlasse, damit ich puenktlich um 8 Uhr bei Probioma vor der Tuer stehe um mit der Arbeit zu beginnen. Ich arbeite nun seit 6 Tagen und ich muss wirklich sagen, dass die Leute nett sind. Bis Mittwoch habe ich weiterhin Zeitungen sortiert und das 8 Stunden am Tag ohne eine Abwechslung. Meine Arbeitszeiten sind naehmlich von 8 Uhr morgens bis 12 Uhr und dann von 15 Uhr bis 19 Uhr. In den 3 Stunden Mittagspause fahre ich immer zu meinem momentanigen zu Hause um dort Mittag zu essen und dann einfach mich auszuruhen, da ich a) auf einem mega unbequemen Stuhl sitze und b) es viel zu warm ist irgendwas anderes zu machen. Selbst das hochlaufen in den ersten Stock von Probioma ist trotz Klimaanlaage mega anstrengend. Nach der Arbeit fahre ich abends immer mit dem Mikro nach Haus. Das mit dem nach Hause fahren ist aber immer so eine Sache. Hier gibt es nicht so wie in Deutschland geregelte Zeiten wann Busse kommen. Die Busse hier vor Ort haben auch feste Routen sind aber viel kleiner, so das es vielleicht 20 Sitzplaetze im Bus gibt. Im Bus stehen ist ja in Deutschland nicht problematisch, aber hier gibt es zwei Sachen die mega nervig sind. Die erste Sache ist, dass im Durchschnitt die Busse in Innenraum eine Hoehe von 1,80 Metern habe so das ich mir eigentlich immer den Kopfstossen, da ich ja mit dem Kopf an die Decke komme. Dadurch stehe ich eigentlich immer in einer mega gebeugten Haltung. Bisher hatte ich leider 3 Mikros, wo ich mit der Schulter an die Decke kam :) Die zweite Sache die etwas stoerend ist, dass die Mikrofahrer anscheinend denken, dass sie in der Formel 1 fahren und alle immer ueberholen muessen oder ueber den Fussweg fahren, da Fussgaegner in Bolivien eh nichts wert sind. Das gute an der rasanten Fahrweise ist, dass ich das Geld fuers Fitnessstudio mir sparen kann, da ich eigentlich bei jeder Fahrt ein voll Koerperprogramm habe und das ich recht schnell zu Hause bin. Diese beiden Mankos kann ich persoenlich echt gut verkraften, da man jeder Zeit "Pare" also Stop rufen kann und somit eigentlich immer aussteigen kann. Der andere positive Aspekt ist, dass eine Fahrt mit dem Mikro 1 Boliviano kostet was umgerechnet ca. 11 cent sind. Bisher habe ich kaum bzw. keinen Kontakt zu Bolivianer, was einfach daran liegt das ich noch in der deutschen WG lebe und das ich kaum Zeit habe mir einen Sportverein zu suchen, da ich bisher nach der Arbeit eher weniger Lust hatte noch Sport zu machen. Jetzt so nach 11 Tagen verstehe ich auch mehr und kann deswegen auch mehr zu meinem Projekt "Probioma" erzaehlen. Probioma ist eine Organisation, die Duenger und Pestizidebekaempfer auf natuerliche Basis entwickeln und vertreiben. Desweiteren setzt sich Probioma dafuer ein, dass nich Genmodifizierte Samen in der Landwirtschaft eingesetzt werden, was ja zum Beispiel momentan in einem sehr grossen Stil in Brasilien mit Soya Bohnen gemacht wird. Ich denke, dass ich in 2 Monaten oder so viel mehr darueber berichten kann, da momentan die Wissenschaftlichen Texte auf Spanisch fuer mich noch zu kompliziert sind. Auf jedenfall finde ich mein Projekt sehr interessant obwohl ich ja bisher noch nicht so viele spannende Sachen gemacht habe. :) Es koennte sein, dass ich Anfang Oktober das erste Mal mit meinem Projekt reise und dann werde ich sicherlich auch erstmals Fotos hochladen, da ich bisher erst 5 Fotos gemacht habe und die alle von meinem Buero sind, was jetzt nicht so mega spannend ist. :) Ich wuensche euch allen ein schoenes Wochenende. Ganz ganz liebe Gruesse aus dem sonnigen Santa Cruz de la Sierra ( Hier sind immer mindestens 35 Grad) Euer Moritz

Freitag, 7. September 2012

So liebe Leute, hier kommt jetzt endlich mein erstes Lebenszeiten aus dem sehr sehr sehr heissen Santa Cruz de la Sierra. Ich bin jetzt mittlerweile seit 3 Tagen in Bolivien und bisher gefaellt es mir ausserordentlich gut. Aber alles der Reihe nach. Am 3.09 ging es auf Reise. Die Reise beginn damit, dass ich von meinen Eltern und meiner Schwester zum Altonaer Bahnhof gebracht wurde und nach Frankfurt/Main mit dem ICE reisen sollte. In Hannover stieg dann ein weiterer Freiwilliger zu, der Sascha. Zufaelligerweise stieg dann noch eine weitere Freiwillige aus Berlin dazu. Nach 5 Stunden kamen wir in Frankfurt an. Nach herzlichen Begruessungen haben wir versucht, Teile der Kleidung auf andere Gepaechstuecke von anderen Leuten umzupacken, da andere sonst Uebergepaeck gehabt haetten. Auf dem ersten Flug nach Sao Paolo sass ich am Gang und der Platz neben mir war frei, bzw. der 25 jaehrige Brasilianer neben mir hat sein riesen Winnie Puh dahin gestellt. Der Flug war recht angenehm, aber ich habe es bei 11 Stunden nicht hinbekommen einen Film komplett zu gucken. In Sao Paolo hatten wir 5 Stunden wo nichts nenneswertes passiert ist. Von Sao Paolo ging es weiter nach Asuncion, Paraguay wo wir nur 15 Minuten hatten um in den naechsten Flieger einzusteigen. Der Flug ging dann nach Santa Cruz de la Sierra, wo ich jetzt fuer ein Jahr wohnen werde. Am Flughafen angekommen wurden wir von dem Koordinator meiner Organisation empfangen und alle waren froh, dass sie ihr Gepaeckstueck angekommen war. Vor lauter Vorfreude haben wir auch erstmal glatt 2 Freiwillige am Flughafen vergessen, die wir dann doch noch mitgenommen habe. Als wir dann endlich bei Theresa, meiner Betreuerin angekommen waren, hatte ich eigentlich die Hoffnung zu meiner Gastfamilie zu kommen. Leider stellte sich heraus, dass diese bisher nicht vorhanden ist und ich deswegen momentan mir mein Zimmer mit 4 anderen Freiwilligen teile. Bei Theresa wohnen jetzt Theresa selbst, ein Bolivianer, 4 Freiwillige und ich. Wir sind dann mit der ganzen Truppe weiter gezogen zum Hotel der Freiwilligen, die nach Sucre weiter gefahren sind. Am Abend waren wir noch in einer Art Einkaufszentrum. Am Dienstag habe ich mir mit Janna und Kristina die Stadt angeguckt und war bei deren Projekt, da sich Kristina vorstellen sollte. Am Mittag waren alle Freiwillige essen. Es gab Pommes, Reis und Huehnchen in rauhen Mengen. Danach wurden die anderen Freiwilliigen, die noch weiter reisen mussten verabschiedet und ich bin von Theresa aus mit ihr und 2 anderen Freiwilligen mein Arbeitsweg abgefahren. Am Donnerstag war mein erster Arbeitstag, der um halb 9 beginn. Am Anfang wurde ich sehr nett begruesst. Das einzige Problem ist, dass die mit mir in einer Geschwindigkeit sprechen, als waere ich Einheimischer. Nach der Begruessung, habe ich einige Zeitungen in die Hand gedrueckt bekommen, die von meinem Projekt, Probioma, hergestellt wurden. Diese Zeitungen sind in einem wissenschaftlichen Spanisch geschrieben und ich habe fast nichts verstanden. Von 12 bis 15 Uhr habe ich immer Mittagspause und fahre nach Hause. Nach der Mittagspause habe ich eine neue Aufgabe bekommen, da ich ja kaum etwas verstanden habe. Diese Aufgabe bestand darin, dass ich Zeitungen von 2010/2011/2012 sortieren soll und unwichtige Dinge fuer mein Projekt, wie zum Beispiel den Sportteil zu entfernen. Diese Aufgabe habe ich auch noch bis eben gerade gemacht und ich muss leider sagen, dass es die wahrscheinlich langweiligste Aufgabe ist, die es auf dieser Welt gibt. Ich denke mal , dass ich nach meiner Mittagspause da weiter machen werde, da ich in 8 Stunden nur die Haelfte geschafft habe. SO das wars erstmal aus dem warmen Bolivien. Liebe Gruesse Moritz

Freitag, 27. Juli 2012

Am 3.9.2012 geht meine grosse Reise los.

Ich werde fuer ein Jahr nach Santa Cruz, Bolivien ziehen und dort als weltwaerts-Freiwilliger in dem Projekt Probioma arbeiten.
Mein Projekt setzt sich fuer den Umwelt- und Ressourcenschutz in Bolivien ein und versucht die Bauern vor Ort zu ueberzeugen, dass sie fuer ihren Anbau keine Pestizide benutzen sollen.

Das wurde mir offiziell von meiner Entsenderorganisation der "Bolivianischen Kinderhilfswerk e.V." berichtet. Ob das nun in Bolivien wirklich meine Hauptaufgabe ist, werde ich euch dann bald berichten koennen.

Ich kann jetzt nur sagen, dass ich mich sehr auf die Zeit in Bolivien freue und hoffe vor Ort viele tolle Erfahrungen zu machen.

Moritz