Montag, 31. Dezember 2012

Den Monat Dezember kann ich eigentlich gar nicht so richtig in einem Blog zusammenfassen, da einiges passiert ist. Ich weiss nur eins: So wie dieser Monat verlaufen ist, will ich ihn nie mehr haben. Ich Pechvogel mit Krankheiten habe mich natuerlich Anfang Dezember durch die Klimaanlage in dem Buero meines Chef’s erkaelten muessen und war dann 3 oder 4 Tage krank. Was daran das besonders nervige ist, ist das man durch die Hitze mega doll schwitz und man noch mehr Fluessigkeiten aufnehmen muss, damit die Erkaeltung weg geht. Am 10. Dezemeber war ich dann endlich das erste Mal zum Gipswechsel bei meinem Arzt. Mein vorheriger Gips ging mir fast bist zur Achselhoehle. Schon beim Aufsaegen des Gipes hatte ich einen hoehlischen Schmerz, der noch schlimmer wurde als ich meine Hand, die komplett angeschwollen und mit sehr dunklen Bluterguessen uebersaeht war, aus dem Gips ziehen musste. Meine Hand hing einfach leblos runter und tat ziemlich stark weh. Auf dem Weg zum Roentgenraum war mir schon etwas schwummerig, wes wegen ich aufgestanden bin um mir etwas Wasser zu hohlen. War nicht umbedingt die beste Idee, den auf dem Weg zurueck wurde mir schwarz vor Augen und ich habe erst ein kleines Kind, was im Wartezimmer gespielt hat umgetrampelt und danach ist mir ganz schwarz geworden und ich bin im Roentgenraum kurz ohnmaechtig geworden. Damit hatte mein Arzt auch nicht gerechenet, dass ich mit meiner Masse wegen Schmerzen ohnmaechtig werden kann. Nach 20 minuten Sauerstoffzufuhr und Fruchtsaeften war ich dann bereit einen neuen Gips zu bekommen, der nur noch bis knapp unter den Ellenbogen ging. Eine Woche spaeter habe ich den Gips, ohne Zwischenfaelle, abbekommen und jetzt habe ich mit Physiotherapie angefangen, damit meine Hand schneller heilen kann. Kommen wir jetzt zu meiner Arbeit, wo sich ein wenig getan hatte im Dezember. Da ich mit einer Hand eher nur sehr langsam am PC tippen konnte und die meisten Reisen die Mitarbeiter gemacht haben, nicht mitmachen konnte hatte ich bei meinen Chef’s gefragt, ob ich vielleicht fuer 3 Wochen in einem Ferienkurs, den 2 andere Freiwillige meiner Organisation veranstalten helfen koennte. In diesem Ferienkurs konnten Kinder lernen, wie man malt und wie man mit Gips oder Keramik arbeitet. Nach langen hin un her habe ich schliesslich erst die Erlaubnis fuer eine Woche bekommen, aber am Ende durfte ich 3 Wochen mitmachen. In der ersten Woche waren 5 Kinder da die Teilgenommen haben. 4 Kinder waren 5 oder 6 Jahre alt und ein Junge war 9 Jahre alt. Der 9 jaehrige, konnte echt gut zeichenen und dem konnte man auch eine Aufgabe geben die er alleine bewaeltigen konnte. Bei den anderen Kinder, nach der ersten Woche nur noch 3 da der eine Junge eh nie wollte, war es so das die beiden anderen Freiwilligen alles ausbessern mussten, damit es nicht vollkommen kacke aussieht. Ob das jetzt der Sinn an einem Malkurs fuer Kinder ist sei mal dahin gestellt. Jedoch war es mal schoen was anderes, als nur Buecher oder den PC zu sehen. In der dritten Woche in Dezember hatte ich die Moeglichkeit, mit einer Mitarbeiterin wieder aufs Land zu reisen, wo wir Mandarinbaeume verpflanzt haben und mit neuen Trieben bestueckt haben, damit dort die neue Mandarinen wachsen. Wie schon auf der Reise davor, konnten wir leider unser Projekt nicht beenden, da wir auf einem von Bienenartigen Insekten zerstochen wurden. Das groesste Problem war, diese Insekten mehrfach stechen koennen ohne zu sterben. Ein weiteres Problem war, dass ich meine Flip Flops verloren hatte und als ich gerade das ausrufen wollte kam mir ein Schwarm entgegen und hat mich einmal in die Lippe im Mund gestochen, einmal in den Ruecken und einmal in den Oberschenkel. Nach 4 Tagen war meine Lippe nicht mehr Golfball gross angeschwollen und ich konnte wieder normal sprechen. Aber ich schwoere euch, ich habe als ich verfolgt wurde einen neuen Weltrekord in 100 und 200 Meter aufgestellt. ;) Kommen wir nun zu Weihnachten. In meiner Arbeit wurde am 2. Dezember der falsche Plastikbaum aufgebaut und nach und nach hat jeder in meiner Strasse angefangen einen Weihnachtsbaum aufzustellen, ausser natuerlich meine Familie. Die meinten, dass wuerde schon die Angestellte, die gar nichts an Weihnachten macht, machen. Da dies nicht der Fall war, hatte ich dieses Jahr mein erstes Weihnachten ohne Weihnachtsbaum. Das waere jetzt nicht so schlimm, jedoch hatte ich von kurz vor Weihnachten bis gestern eine sehr schwere Grippe, bei der sich niemand sicher war, ob das nicht Dengue Fieber sein kann, das von Mosquitos uebertragen wird. Da ich mich bei meinem Gastbruder angesteckt habe, und meine restliche Familie auch gehe ich aber davon aus, dass das einfach nur ein starker Virus war. Jetzt geht es mir aber schon besser, nach dem ich Heilig Abend eine Infusion bekommen habe und in den letzten Tagen Eukalypthuswasser inhaliert habe. Dem entsprechend hatte ich dieses Jahr gar keine Weihnachten, sondern war krank. Mal sehen, wie ich heute rein rutsche, denn das ist noch nicht geklaert. Ich wuensche euch schoene Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Liebe Gruesse aus einem kaelteren ( 25 Grad) Santa Cruz de la Sierra

Montag, 3. Dezember 2012

Wenn ich schon nicht selbst Fussball spielen kann wollte ich wenigens mir das Stadtderby von Santa Cruz de la Sierra angucken. Die Begegnung hiess Orient Petrolero vs. Blooming. Man kann die Mannschaften ein bisschen mit Deutschen Teams vergleichen. Oriente ist so wie der HSV. Zweiter in der ewigen Tabelle, aber seit Jahren spielen sie nur um die goldene Ananas. Der groesste Unterschied ist, dass die Vereinsfarben Gruen-Weiss sind. Blooming wuerde ich mit Schalke vergleichen. Hoch verschuldet, aber oben dabei. Die Vereinsfarbe ist ein dunkles Tuerkisblau. Jedenfalls war ich hochmotiviert und hatte Sorge, dass wir keine Tickets mehr kriegen, da wir die erst 4 Stunden vorm Anpiff kaufen wollten. Tatsaechlich haben wir noch 6 (!) Karten bekommen, was in Deutschland unmoeglich ist. Mit einem Wert von 60 Busfahrten, 20 Liter Coca-Cola, 6 mal schlecht Mittagessen oder 6 Zooeintritte war das auch fuer mich schon ziemlich happig, da ich wusste dass das Niveau sehr hoch sein wird und ich mit dem Geld die naechsten 3 Monate zur Arbeit haette fahren koennen. Da wir nur Tickets um auf Betontreppen zu sitzen hatten, wollten wir mindestens 90 Minuten frueher da sein um noch gute Plaetze zu kriegen, da die Betontreppen natuerlich nicht nummeriert waren. Mit mir meine ich meine Gastgeschwister und einen anderen Freiwillger Kilian. Natuerlich war Kilian am Treffpunkt puenktlich, waehrend wir geschlagene 35 Minuten zu spaet waren. Das hatte zur Folge, dass das Stadion schon mega voll war und es eigentlich keine Sitzmoeglichkeit gab. Meine Gastschwester hat sich schnell zu ihrem Freund verabschiedet. Da sich bei der Ëinlasskontrolle, die ein Witz war dazu aber gleich mehr, sich noch ein Cousin mit 2 Freundinnen dazugesellt hatte, mussten fuer 6 Leute Sitzplaetze finden. 10 Minuten vorm Anpiff hatten wir dann das Glueck und haben noch welche gefunden, die nichts so schlecht waren. Nun aber zu Kontrolle. In Deutschland sind die Kontrollen ca.345677654456 mal schaerfer. Bei einem Auswaertsspiel letzte Saison mit dem HSV in Augsburg ging es soweit, das die Ordner auch in der Leistengegend angefasst haben, was schon zu viel des guten ist. In Bolivien bei dem Derby der Stadt, das hauefig in Strassenschlaegereien endet, gab es nur eine Kontrolle des Tickets mehr nicht. Ich musste dann schmunzeln, als ich ins Stadion kam und die Oriente Fans gruen weisse Regenschirme aufgespannt und gedreht haben. Meine Wasserflasche musste ich abgeben, aber Regenschirme mit Eisenspitzen sind kein Problem. Der Hauptgrund, warum ich zum Spiel wollte war, dass ich mal wissen wollte wie die Stimmung ist, als ich noch draussen stand und die Blooming Fans angefangen haben zu singen, habe ich mega die Gaensehaut bekommen. Aber kommen wir jetzt zu einem heiklen Thema in der Bundesliga, die Pyrotechnik. Nach dem Spiel in Duesseldorf wollen die HSV Fans keine Pyrotechnik mehr benutzen. In Deutschland werden hauptsaechlich Bengalos benutzt bzw. genutzt. Hier in Bolivien wurden vor dem Spiel mitten in der Kurve der Ultras eine Silvesterbaterie gezuendet.Es gab erst Pfiffe, als die Blooming Fans aus Frust waehrend des Spiels ein Feuerwerk gezuendet haben. Das Niveau des Fussballs wuerde ich mit der 5. Oder 6. Liga Deutschlands vergleichen. Was stark aufgefallen ist, dass alle David Jarolim als Idol haben, denn hier gab es eine Schwalbe nach der anderen. Die schoenste war aber, als der Schiri Elfmeter pfiff. Eine ganz normale Graetsche von der Seite und der „“gefoulte““ flog gefuehlt 2 Meter hoch und 4 Meter weit. Blooming hat den Elfer uebrigens an den Pfosten gesetzt. Der Endstand des Spiels war ein 3 zu 0 fuer Oriente, mit 2 Eigentoren. Als Nachtrag noch zu den Fans. Orientes ultras haben sich in der Halbzeit untereinander gepruegelt, weswegen Reizgas, welches auch nach dem Spiel eingesetz wurde, auf die Seite kam wo wir sassen. Ziemlich unangenehmes Gefuehl. Auch wenn ich Oriente durch die Fans interessanter alsBlooming finde bleibt mein Herz Schwarz-Weiss-Blau, wo dann mein Gastbruder meinte ich sei fanatisch. Ich haette mich eher als leidenschaftlich bezeichnet, jedoch glaub ich das ich auf alle Faelle in Santa Cruz der Freiwillige bin, der am meisten auf Fussball fixiert ist, was bei 8 Maedels auch nicht schwierig ist. Mauricio