Sonntag, 21. April 2013

Das Leben ist kein Ponyhof, auch nicht in einem tropischen Land

Liebe Leute, Ich habe heute mich endlich mal wieder motiviert mich hinzusetzen und nach fast 3 Monaten wieder einen Blogeintrag zu verfassen. Ich wollte schon nach Karneval einen verfassen, jedoch war ich da ziemlich faul. Danach gab es Probleme bei der Arbeit, die ich gleich erlaeutern werde. Aber erstmal zu Karneval. Karneval wurde hier 3 Tage lang gefeiert. Es fing am ersten Tag um 14 Uhr an. Vorher wurde mir berichtet, dass mit Farbeund Schaum rumgesprizt wird. Ich muss ehrlich sein und bin echt froh, dass ich keine Frau bin. Die meisten Typen fanden es vor allem witizig die Frauen mit Farbe abzuspritzen. Ich war vor allem voller Farbe weil die anderen Freiwilligen das so witizg finden. Natuerlich gab es auch jeden Tag einen umtrunk und ich bin dann ohne duschen zu gehen so gegen 23 Uhr jeweils schlafen gegangen. Meine Wand war danach ziemlich bunt. Da die Farbe mit der gespritzt wurde alte Druckerfarbe war, ging die relativ schlecht raus. Ich bin dann einfach zum Friseur gegangen und hab sie abschneiden lassen. Eine andere Freiwillige hat immer noch bunte Haare. Aber kommen wir jetzt mal zu dem wahren Grund, warum ich so lange nichts geschrieben habe. Ich hatte mit dem Bolivianischen Chef meiner Deutschenorganisation ein Treffen Abends mit all den anderen Freiwilligen. In diesem Treffen sollten wir alle sagen, ob wir denken das ein neuer Freiwilliger kommen soll, oder nicht. Da ich die Frage nicht direkt beantworten konnte, bin ich am Tag danach zu der Person die fuer mich zustaendig ist gegangen und hab sie einfach direkt gefragt und auch einige Dinge kritisiert die mir gar nicht gefallen haben, seit dem ich dort arbeite. Eine Sache war, dass ich nach 6 Monaten keine Ahnung hatte, was PROBIOMA genau macht. Nach einer patzigen Antwort ihrer seits, war das Gespraech beendet. Am Tag darauf war eine 2 taegige Evaluation des letzten Jahres angesetzt. Bedeutet das jeder Mitarbeiter seine Ergebnisse des letzten Jahres praesentiert und dann darueber diskutiert wurde. Ich wurde dazu nicht eingeladen und wollte auch nicht darum betteln, daran teil zu nehmen. Des wegen hatte ich 2 Tage frei. Am Montag darauf bekam ich dann eine Abmahnung, mit dem Inhalt, dass ich einfach kontraproduktiv waere und der Gegenspruch zur Freiwilligen Arbeit bin. In einem Gespraech mit dem Chef danach wurde mir noch vorgeworfen ich sei daran Schuld, dass insgesamt alle schlechter Arbeiten wuerden und das ich ein sehr sehr schlechten Charakter haben wuerde. Fuer mich war das alles purer Rufmord wes wegen ich jetzt vor 3 Wochen meine Arbeit gewechselt habe. Ich arbeite jetzt in einem Kulturzentrum , dem ' Centro Cultural San Isidro" in einem aermeren Viertel. Mein Projekt hat dort ein Grundstueck gekauft und einen Gemuesegarten angelegt. Ich bin dafuer zustaendig. Sozusagen bin ich momentan Gaertner und Landschaftsgarten Archtiekt in einer Person. Spaeter kommen dann Kindergartenkindern, denen ich was zur gesundne Ernaehrung und zur Muelltrennung beibringen soll. Bisher macht es mir sehr viel Spass vor allem, weil ich immer draussen bin und nicht mehr in einem Buero sitze und auch mit Menschen in Kontakt komme. Die Meisten haben es sicherlich schon so mitbekommen, dass im Maerz meine Schwester fuer 3 1/2 Wochen hier war. In dieser Zeit, die ich nie vergessen werde, sind wir mit einem anderen Freiwilligen durch Bolivien gereist und haben noch einen kleinen Abstecher nach Peru zum Macchu Pichu gemacht, wo wir 4 Tage hingewandert sind. Diese Wanderung war sehr interessant und auch echt schoen, weil man einfach mal 4 Tage ohne elektronische Medien unterwegs war und man es auch nicht vermisst hat. Diese Zeit war bisher die schoenste Zeit hier in Bolivien. Langsam fuehlt es sich so an, als wuerde die Zeit nur noch rasen und ich kann auch nicht glauben, dass ich nun scon seit 7 1/2 Monaten nicht mehr in Deutschland war. Liebe Gruesse aus dem warmen Santa Cruz und bis bald Mauricio PS: Bei Fragen einfach bei mir melden :)